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Verhaltenes Neugeschäft bei Immobilienfinanzierungen

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Das Neugeschäftsvolumen gewerblicher Immobilienfinanzierung lag 2017 bei rund 42,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von rund sechs Prozent zurückgegangen. Das ergibt eine Analyse des Immobiliendienstleisters JLL. Die alles in allem stagnierende Entwicklung des Neugeschäfts war bereits Mitte 2017 von den Instituten prognostiziert worden. Bei acht von insgesamt 14 ihre entsprechenden Aktivitäten ausweisenden Banken sanken die Neugeschäfte, bei sechs Instituten, unter anderem bei der zum ersten Mal das Neugeschäft reportenden LBBW, erhöhte sich das Volumen. Trotz eines Rückgangs blieb die DG Hyp wie bereits 2016 größter Kreditgeber. Prozentual am stärksten angestiegen ist das Neugeschäftsvolumen der zweitplatzierten pbb Deutsche Pfandbriefbank.

„Der seit langem diagnostizierte Trend setzt sich fort: der Konkurrenzdruck unter den Immobilienfinanzierern steigt aufgrund mangelnden Produktangebots und erheblichen Margendrucks. Das sinkende Neugeschäft weist darauf hin, dass die Banken ihre Kreditvergaberichtlinien dennoch nicht aufweichen. Dies bietet wiederum anderen Akteuren am Markt die Möglichkeit, mit opportunistischeren Ansätzen eine Nische zu besetzen“, so Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany.

Die Rahmenbedingungen auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt für 2018 sind weiter positiv, die Vorzeichen stehen auf Wachstum. Laut Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, dürfte die Inflation nur langsam anziehen, die Zwei-Prozent-Grenze nicht überschreiten und damit der Notenbank insofern keinen Handlungsdruck auferlegen, früher als geplant die Zinsen zu erhöhen. „Die Realwirtschaft wächst also auch 2018 weiter, demnach bleiben auch die Vermietungsmärkte stark und stützen Investitionsentscheidungen“, so Scheunemann.

„Die Immobilienmärkte dürften damit auch für die Finanzierer weiterhin ein großes Betätigungsfeld darstellen“, so Herz und weiter: „Bei einer Erhöhung der Leitzinsen ist hingegen zu erwarten, dass sich der Margendruck weiter fortsetzt, da bei steigenden Kapitalkosten auf Investorenseite, beispielsweise durch höhere Fremdkapitalkosten und höherem Eigenkapitalbedarf, die Investitionsentscheidungen zukünftig restriktiver ausfallen könnten.“

Für die Banken bleiben mit weiter steigenden regulatorischen Anforderungen, dem hohen Wettbewerbsdruck und nicht zuletzt mit der Digitalisierung die Herausforderungen auch im Jahr 2018 bestehen, so JLL. Entsprechend gehen nur zwei Institute von einer Steigerung ihres Neugeschäfts im laufenden Jahr gegenüber 2017 aus, während sechs Banken ein ähnliches und fünf ein geringeres Volumen erwarten. „Die Zukunft wird zeigen, welche Häuser sich erfolgreich gerüstet haben für diese Herausforderungen – ob durch Maßnahmen der internen Kostensenkung, durch Effizienzsteigerung oder durch die Erschließung von Märkten, in denen der Wettbewerb noch mehr Geschäftsmöglichkeiten zulässt“, so Herz abschließend.

Quelle: Pressemitteilung JLL

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von factum
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